Daten & Fakten
Technische Eckdaten
Gebäudegröße
Länge: 140 m, Breite: 40 m, Höhe: 16 m
Geschosse: Untergeschoss, drei Obergeschosse, Staffelgeschoss, Heliport
umbauter Raum: ca. 121.500 m3
Bruttogeschossfläche: ca. 27.700 m2
Gesamtnutzungsfläche: ca. 12.000 m2
Räume: ca. 600 Räume
größter Raum: Zentrallabor mit 1.400 m2
kleinster Raum: Lager mit 6 m2
Belegung
Untergeschoss
- Radiologie mit Röntgen, Durchleuchtung, CT, MRT, Angiographie und
Sonographie
Erdgeschoss
- Zentrale Notaufnahme mit 5 Notfalleingriffsräumen und 19 Untersuchungs- und
Behandlungszimmern
- Patientenaufnahme
- Aufnahmestation mit 27 Betten, inkl. Chest-Pain-Unit mit 6 Betten
- Bäcker, Kiosk
1. Obergeschoss
- Endoskopie / internistische Sonographie / Bronchoskopie
- Kardiologische Ambulanz, Kardiologischer Funktionsdienst, Kardiointervention,
Hybrid-OP
- Internistische Intensivstation
- Raum der Stille
- Cafeteria
Die neue Cafeteria mit hanseatischem Ambiente wird Patienten, Mitarbeitern und Besuchern offenstehen. Sie wird nach einem internen Namenswettbewerb künftig den Namen „Doc(k)seven“ tragen und bietet Platz für 150 Personen.
2. Obergeschoss
- Neurologische und neurochirurgische ITS
- Laborbereiche: Zentralisierung der klinischen Labore (IfTM, IMIKRO, ILAB,
Hämatologisches Speziallabor, IPHARMA, Allergologie)
- Interdisziplinäre Station aus Allgemeinchirurgie und Neurochirurgie
Der Laborbereich im 2. Obergeschoss wird unter anderem über eine große Laborstraße verfügen sowie über einen interdisziplinären Laborbereich, der die Zusammenarbeit aller Labore ermöglicht.
3. Obergeschoss
- Technik
- Unfallchirurgische Station
Dach
- Hubschrauberlandeplatz
Medizintechnik
Das Universitäre Notfallzentrum ist mit hochmoderner Medizintechnik ausgestattet:
Radiologie
Mit der neuen Ausstattung verfügt die UMR über die modernste Radiologie Norddeutschlands.
Bei drei neuen MRTs handelt es sich um zwei 3-Tesla-Geräte bzw. um ein 1,5-Tesla-Gerät mit modernster Technologie, die sowohl für Patienten als auch für Ärzte Vorteile bietet. Die Untersuchungsröhren haben jeweils einen Durchmesser von 70 cm, was besonders für Adipositas- oder Angst-Patienten wichtig ist. Die Bildgebung ist hochauflösend und rauschfrei und die Planung der Untersuchung wird durch künstliche Intelligenz unterstützt, was die Diagnosesicherheit erhöht.
Von den drei CT-Geräten befinden sich zwei im Untergeschoss und eins im Schockraum der zentralen Notaufnahme. Eins der Geräte ist ein Interventions-CT, das für Probenentnahmen, Biopsien und andere minimalinvasive Eingriffe verwendet wird. Nur wenige andere Kliniken verfügen ebenfalls über Geräte mit 16 cm CT-Detektorbreite, die es ermöglichen, Kopf oder Herz komplett mit nur einem Scan zu erfassen. Schlaganfälle und intracranielle Aneurysmen/Gefäßerkrankungen können nun noch besser behandelt werden.
In der neuen Radiologie befinden sich auch zwei Röntgen-Aufnahmearbeitsplätze mit deckengehängter Röhre sowie eine Durchleuchtungsanlage. In jedem Schockraum befindet sich ebenfalls ein Röntgengerät.
Zwei neue Angiographieanlagen ersetzen zukünftig die alte monoplane Anlage. Eine monoplane (eine Aufnahmeebene) und eine biplane (simultane Darstellung von zwei Ebenen) Anlage wurden als letzte Großgräte ins ZMF eingesetzt. Sie verfügen über Herz-, DSA-, u. 3D-Funktionen. Bei DSA handelt es sich um die Darstellung von Blutgefäßen ohne störende Bildelemente.
Ebenfalls zum Einsatz kommen drei neue High-End Ultraschallsysteme mit 3D-Fusion und Punktionsnavigation.
Alle Geräte kommen mit einer geringen Strahlenbelastung aus und werden mit der neuesten Generation von Kontrastmittelinjektoren und Überwachungsmonitoren komplettiert. Den Radiologen stehen nun eine Vielzahl von neuen, hochauflösender Befundungsstationen zur Verfügung.
Endoskopie / Bronchoskopie / internistische Sonographie
Die zentrale Endoskopie vereint die gastroenterologische Endoskopie, die chirurgische Endoskopie und die Bronchoskopie. Auch die bereits im Voraus ersetzte ERCP-Anlage, die bis jetzt im Zentrum für Innere Medizin im Einsatz war, wurde in den Neubau umgesetzt. Sie dient unter anderem Untersuchungen der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse.
Meilensteine
Planungsbeginn
2008
Spatenstich
Oktober 2015
Grundsteinlegung
Juni 2016
Richtfest
September 2017
Feierliche Übergabe
2. Juni 2022
Inbetriebnahme
Die ersten zwei Stationen sind bereits im Sommer 2020 sowie im Februar 2021 vorab in Betrieb gegangen. Ab dem 2. Quartal 2022 wird das gesamte Gebäude sukzessive in Betrieb genommen.
Architektur
Das UNZ wurde an einem komplexen Standort zwischen dem 1927 errichteten Altbau der Chirurgie und dem nach 1950 entstandenem Zentrum für Innere Medizin gebaut. Dazu kam die Herausforderung, ein bestehendes Bunkerbauwerk auf der Ostseite des Baufeldes zu überbauen. Diese räumliche Enge machte den Bau des neuen Gebäudes aufwendig und anspruchsvoll.
Das lineare dreigeschossige Gebäude fügt sich nun harmonisch in das Gesamtensemble größtenteils denkmalgeschützter Bauten ein, ohne diese durch Verschattung zu beeinträchtigen. Die Gebäudeform ist aufgrund der funktionalen Zusammenhänge verschiedener Aufgabenbereiche horizontal ausgerichtet, um auch die Anbindung an die beiden Bestandsbauten zu gewährleisten. Zum Park hin erhöht sich der Neubau auf vier Geschosse und bietet einen freien Ausblick auf den Patientengarten. Durch eingesetzte Innenhöfe wird das Gebäude zusätzlich gegliedert und kann dadurch weitestgehend natürlich, also ohne kostenaufwendige Lüftungsanlagen, be- und entlüftet werden.
Besonderheiten am Bau
Da die medizinische Entwicklung - insbesondere im Bereich der Medizin- und Großgerätetechnik – stets an Innovationen gebunden ist, mussten diese laufend integriert werden, was immer wieder Umplanungen nötig gemacht hat.
Mit knapp 317.000 Euro aus dem EFRE-Topf förderte das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten die Erdwärme-Anlage. Mit Hilfe der Geothermie werden etwa 30 Prozent des Bedarfs an Kälte, Wärme und Strom für das UNZ gedeckt. Dazu wurden 52 Bohrpfähle in bis zu 110 m Tiefe installiert.
18 km Stahlrohr DN 15-150 wurden verbaut, um das Gebäude zu beheizen, 14,3 km Rohre sind für die Trinkwasseranlage nötig, 2,3 km Rohre für Abflüsse. Für die IT wurden 880 km Datenkabel, 620 km Schwach- und 850 km Starkstromkabel verlegt.
Das Dach ist begrünt.
Kunst am Bau
Am 25. Februar 2021 traf sich das Preisgericht und kürte den Sieger aus den eingereichten Entwürfen für die Realisierung eines Kunstobjektes vor dem Haupteingang des UNZ. Das Künstlerduo Raphaela Sauer und Michael Meraner aus Trier setzte sich mit dem Entwurf „Farbenlabyrinth“ durch.
Die versetzten Windschutzelemente aus farbigem Glas sind begehbar und haben eine sehr gute Sichtbarkeit und Signalwirkung im öffentlichen Raum. Die vielfältige Farbigkeit und die Lichteffekte und Spiegelungen erzeugen beim Betrachter ein positives Gefühl und soll insbesondere den Patienten Zuversicht vermitteln.